Homeoffice zum Wohlfühlen
Gut gelaunt empfängt uns Ralph Ruthe in seinem neu eingerichteten Büro und verrät uns im Gespräch, wie er zu seiner Leidenschaft, dem Comiczeichnen, gekommen ist. Schon als Kind hatte er den Kopf voller Ideen für Witze, Geschichten und Sketche. Wäre er erst in den 2010er-Jahren auf die Welt gekommen, hätte er vermutlich angefangen, kleine Filme zu drehen und auf YouTube hochzuladen. Das war in den 1970ern natürlich unmöglich. Dann aber hat er Comics entdeckt und festgestellt: Hey, das sind im Grunde Filme auf Papier! Und alles, was man dafür braucht, sind ein Zettel und ein Stift, dann kann man seine Ideen mit anderen Menschen teilen.
Einen typischen Arbeitstag gibt es für ihn nicht. Mal zeichnet er nur, mal brütet er an den Skripten für seine Filme, mal macht er ausschließlich Sprachaufnahmen für einen neuen Sketch, und manchmal steht er sechs Wochen lang jeden Abend auf einer anderen Bühne.
Welchen Beruf haben sich Deine Eltern für Dich vorgestellt?
Hauptsache, nicht Künstler. Im Ernst: meine Eltern waren keine Fans der Vorstellung, haben mir aber auch niemals Steine in den Weg gelegt – das rechne ich ihnen nach wie vor sehr hoch an.
Sie haben mich lediglich darum gebeten, eine Ausbildung zum Mediengestalter zu machen, das hab ich auch getan und es hat meine Karriere kaum behindert.
Wer oder was inspiriert dich am Meisten?
Eine heiße Tasse Espresso.
Was war bisher dein größter/schönster Moment als Künstler?
Da gab es mehrere: die erste Veröffentlichung in einer Zeitung, das erste Buch in den Händen zu halten, die erste Auszeichnung, mein erster Live-Auftritt ... Meine Arbeit verändert sich ständig, dadurch verändern sich auch meine Ziele und die Dinge, die ich erreiche.
Welchen Cartoon von dir magst du besonders gerne?
Das ist, als wenn man einen Vater fragt, welches seiner Kinder er lieber mag. Aber ich sag mal so: mein „Phantom – der Opa“-Witz ist mir schon ziemlich gut gelungen.
Welche war die beste Entscheidung in Deiner beruflichen Laufbahn?
Mich nicht auf ein Medium (z. B. nur Buch, oder nur Film) zu konzentrieren, sondern mich sehr breit aufzustellen.
Welches war das schönste Kompliment, das Dir jemand gemacht hat?
Als meine Frau „Ja, ich will“ gesagt hat.
Wenn Dein Leben verfilmt würde: Welche:r Schauspieler:in würde Dich spielen?
Vermutlich Jürgen Vogel oder Lars Eidinger – die spielen ja in jedem zweiten deutschen Spielfilm mit. Aber beide wäre keine gute Wahl.
Ralph, wer hat bei euch Zuhause das Sagen, bei der Einrichtung?
Ganz klar Tina, meine Frau. Und das ist auch gut so. Ich habe zwar auch ein Gefühl dafür, was gut zusammenpasst, aber keine Vision, was Einrichtung betrifft. Und das ist nötig, um ein zuhause schön einzurichten.
Wie würdest du euren Einrichtungsstil beschreiben?
Gemütlich-zeitlos-modern.
Was ist wichtiger: Funktion oder Design?
Das kommt darauf an. Wenn etwas nur schön aussehen muss (z. B. ein kleines Regal), dann ist das Design schon mal wichtiger als die Funktion. Wenn aber z. B. ein Schrank toll aussieht, aber die Schubladen ständig klemmen, kann ich das nicht akzeptieren.
Welches Musterring Möbel/welche Funktion hat dich am Meisten überrascht?
Der höhenverstellbare Tisch. Ich wäre gar nicht darauf gekommen, mir sowas zu holen. Jetzt arbeite ich ständig im Stehen – großartig!
Was steht noch auf deiner Interior-Wunschliste?
Aktuell bin ich tatsächlich wunschlos glücklich.
Wenn du ein Möbel wärst, welches wäre das?
Natürlich der Relaxsessel im Ruthe-Design.
Wie würdest du wohnen, wenn alles möglich wäre?
Dann hätte ich gerne ein Haus mit Blick aufs Mittelmeer. Vermutlich käme ich dann aber nicht mehr zum Arbeiten.
Dein absolutes Einrichtungs-No-Go?
Nicht-höhenverstellbare Tische. ;-)